Ein Fünftel der Fahrerpositionen im europäischen Straßenverkehrsektor bleiben unbesetzt
Laut einem neuen Bericht der International Road Transport Union (IRU) ist der europäische Straßenverkehrssektor mit dem größten Berufsfahrermangel seit Jahrzehnten konfrontiert.

Der Bericht basiert auf Erkenntnissen von Interessenvertretern aus der gesamten europäischen Transportbranche und Schlussfolgerungen aus zwei von der IRU durchgeführten Umfragen.
Eine Umfrage unter IRU-Mitgliedern und assoziierten Organisationen in Europa von Oktober 2018 bis Januar 2019 ergab einen sichtbaren Fahrermangel von 21% im Güterverkehrssektor und von 19% im Bussektor. Das Problem nimmt zu und die Prognosen sind für ein Defizit von 40% in den beiden Sektoren, da die Nachfrage im Jahr 2019 umso weiterhin steigt.
Boris Blanche, Geschäftsleiter von IRU, sagte: “Die Transportindustrie muss unverzüglich und entschlossen Maßnahmen ergreifen, um den Fahrermangel zu beheben. Ohne entsprechende Reaktion dazu, wird dies schwerwiegende Folgen für die europäische Wirtschaft haben und zur Erhöhung der Kosten für Unternehmen, Verbraucher und Passagiere führen. Aber es gibt keinen Mangel an Möglichkeiten in diesem Beruf. Eigentlich hat unsere Nachfrage ergeben, dass die Arbeitszufriedenheit tendenziell hoch ist und nur 20% der befragten Fahrer äußern sich als unzufrieden mit ihrer Arbeit.”
Was ist die Ursache für den Fahrermangel?
Nach den Berichtsangaben von IRU:
- 57% der Fahrer und 63% der Fahrerinnen glauben, dass das schlechte Image des Berufs eigentlich die Anwerbung verhindert
- 79% der Fahrer glauben, dass die Schwierigkeit, Frauen für den Beruf zu gewinnen, einer der Hauptgründe für den Fahrermangel ist. Das ist auch durch den Daten des Internationalen Verkehrsforums unterstrichen und bestätigt worden, da die Anzahl der Fahrerinnen nur 2% der europäischen Kraftverkehrsfahrer ausmacht
- 70% der Fahrer im Alter von 25 bis 34 Jahren glauben, dass es auch an den Schwierigkeiten beim Gewinnen von jungen Fahrern ein wesentlicher Grund für den Fahrermangel liegt
- Unter Fahrern, 76% davon glauben, dass die Arbeitsbedingungen und 77% von denen, dass die langen Abwesenheiten von zu Hause vom Betretten des Berufs abhält
- Die Branche leidet auch unter alternden Arbeitskräfte. In Europa die Mehrheit der Güterverkehrsunternehmen stellen Fahrer in einem Durchschnittsalter von 44 Jahren ein, gleichzeitig dazu im Personenverkehrssektor beträgt das Durchschnittsalter der beschäftigten Fahrer 52 Jahre.
Herr Blanche erweiterte, “Durch globale Anstrengungen muss man die negativen Fehlannahmen beseitigen und das Image des Berufs verbessern. Gleichzeitig müssen alle Interessenvertreter der Branche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Branche ergreifen. Die Behandlung der Fahrer soll auch verbessert werden und zwar durch angemessenen und ausreichenden Infrastrukturen und Einrichtungen.”
Artikel ursprünglich veröffentlicht auf:
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